Wissenwertes über Boilies


In England begann in den 1970ger Jahren Kevin Maddocks und Lennie Middleton mit gekochten Proteinködern zu experimentieren. Aus diesen ersten Experimenten entwickelten sich dann die heutigen Boilies. Es ist dem bekannten Angler Fred Wilton zu verdanken, dass heutzutage fast jeder Angler zumindest schon von diesen Kugeln gehört hat.
Die Grundidee bestand darin, einen Köder zu entwickeln, der alle für den Karpfen lebensnotwendigen Substanzen (Fett, Eiweiß, Kohlenhydrate, Vitamine und Mineralstoffe) enthält und daher, so dachte man, bevorzugt vom Karpfen aufgenommen wird. Über die Wahrheit dieser Theorie wird viel diskutiert, aber einige Vorteile dieser Wunderkugeln sind unbestreitbar; Es wurde ein Köder erfunden, der durch seine Härte fast ausschließlich von Karpfen gefressen werden kann, der sich extrem weit werfen lässt und dem Angler die Möglichkeit bietet seinen Köder durch die Wahl der Zutaten, Geruchs- und Farbstoffe ganz individuell zu gestalten. Sogar Schwimmköder lassen sich mit bestimmten Rezepten oder einer besonderen Zubereitung herstellen. Sie sind hervorragend für das Oberflächenfischen an heißen Sommertagen, sowie für das Fischen über Krautbänken und schlammigem Grund geeignet.
Es gibt eine exzellente Auswahl an sehr fängigen Fertigboilies. Boilies gibt es in verschiedenen Größen und Aromen. Im Sommer wird fast jede Aromawahl zu guten Fängen führen. Im Winter sollte man auf die fruchtigen und würzigen Aromen umsteigen und kleinere Boilies wählen. Die genannten fruchtigen und würzigen Boilies können aufgrund Ihrer besseren Löslichkeit bei kalten Wassertemperaturen Ihren verführerischen Duft wesentlich besser verbreiten. Fertigboilies sind aus hochwertigen Rohprodukten hergestellt und bieten alle für den Karpfen lebenswichtigen Substanzen. Die Verwendung von Fertigboilies garantiert Ihnen mehr Zeit am Wasser, entfällt doch zeitaufwändiges Boilierollen. Viele Angler wollen dennoch nicht auf die eigene Note verzichten und stellen ihre Boilies lieber selber her.


Herstellung von Boilies

Nach einiger Übung wird die Herstellung eigener Boilies kinderleicht und sollten Sie sich zum Produzieren eigener Boilies entschließen, so gehen Sie bitte nach folgender Anleitung vor:

Eine einzige Grundregel dabei ist zu beachten, alle Mehle und festen Zutaten miteinander vermengen, das gleiche gilt für die Eier und diverse Öle. Danach könnt Ihr den pulvrigen Zutatenmix nach und nach in die Flüßigkeit einrühren.

 

 

1.       Schlagen Sie fünf Eier in eine Schüssel und geben 3-4 ml Flavour Ihrer Wahl und je nach Geschmack auch noch Farbstoffe hinzu. Nun rühren Sie bis sich alle Flüssigkeiten gleichmäßig vermischt haben.

2.       Ist Schritt 1 vollzogen, so wird nach und nach Boiliemix in die gerührten Eier gegeben und verrührt. Dies wird solange wiederholt bis sich der entstehende Teig mit dem Löffel nicht mehr gut rühren lässt. Nun ist es an der Zeit selber mit den Händen ans Werk zu gehen. Es wird solange geknetet und weiterer Boiliemix hinzugegeben bis ein geschmeidiger, nicht zu weicher und kaum noch klebriger Teig entstanden ist. Diese Vorgehensweise ist bei den ersten Versuchen der eigenen Boilieherstellung unbedingt zu empfehlen, da einfach noch nicht abgeschätzt werden kann, welche Menge an Boiliemix benötigt wird, um zusammen mit den fünf Eiern einen brauchbaren Teig zu erhalten. Je nach Eiergröße kann die zu verwendende Menge Mix stark variieren und falls von vornherein zu viel Mix zu den Eiern gegeben wurde ist es schwierig im Nachhinein die passende Teig-Konsistenz zu erlangen.

3.       Von dem fertigen Teigklumpen werden etwa frikadellengroße Batzen abgenommen und mit der Hand zu groben Würsten gerollt. Diese werden mit Hilfe eines Rolling Tables zu gleichmäßigen Walzen gerollt. Dies geschieht indem man auf einer harten Unterlage den Rolling Table solange über die Teigstücke hin und herschiebt bis gleichmäßige Teigwalzen entstanden sind.

4.       Mit dem Boilieroller werden dann die Boiliekugeln hergestellt. Dazu wird eine Teigwalze quer auf die Unterseite des Boilierollers gelegt und dann die Oberseite aufgepresst. Durch Hin- und Herschieben der Oberseite entstehen die Kügelchen. Boilieroller und entsprechende Rolling Tables gibt es in verschiedenen Größen für die Herstellung von Boilies mit Durchmesser von 8 bis 24 mm.

5.       Die fertigen Teigkügelchen werden etwa 2 Min. gekocht oder ca.10min. im Wasserdampf gegart. Zu beachten ist, dass das Wasser schon vor dem Hineingeben der Kugeln sprudelnd am Sieden ist. Fertige Boilies steigen nach kurzer Kochzeit an die Wasseroberfläche wo sie mit einem Sieb abgeschöpft werden können.

6.      Nach dem Kochen lassen Sie die Boilies austrocknen; am Besten im Heizungskeller oder an einem anderen trockenen und warmen Ort. Je länger Sie die Kugeln trocknen lassen, desto härter werden sie. Dabei sollten Sie keine Angst haben, dass Boilies zu hart werden könnten. Bedenken Sie, für einen kapitalen Karpfen sind die harten Kugeln kein Problem, wohl aber für lästige Weißfische.